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Ein Treffen in Cair Draig (Schicksalsschmiede)

21.8.2021 – Ein Bericht der Bardin Aislinn an Éan vom ersten Zusammentreffen des Hofes der McKennit nach langer Zeit …
Fotos (c) Julia Lang und Markus Breier

Das Jahr seit dem Kriegsende war geprägt von Verhandlungen, gemeinsamen Feiern und allgemeinen Zusicherungen, dass alle Seiten den Frieden genießen und natürlich einhalten werden. Nun endlich fanden sich zum ersten Mal seit langem die Vertrauten von von Rigana Thuaite Caitlyn an Scathach McKennit McDubh wieder zu einem gemütlichen Beisammensein in Cair Draig ein.

Bald nachdem alle erwarteten Gäste angekommen waren, erhob ich meine Stimme und erklärte, dass ein Lied gesungen und gehört werden sollte, das ich im letzten Jahr gedichtet und auch schon verbreitet hatte. Es hatte nur bisher keine passende Gelegenheit gegeben, es am Hof von Cair Draig zu singen.

In gespannter Erwartung hörten mir alle zu. ‚The Prophecy‘ erzählt von der bekannten Prophezeiung, und warum Brian der Vielgesichtige, Druide der McYallach, jene Handlungen gesetzt hatte, die schließlich zur Kriegserklärung der McKennit an die McYallach geführt haben. Es erklärt, dass Brian zwar damit seinem König und den McKennit Unrecht getan, aber die Anderswelt geschützt hat.

Das Lied ließ niemanden kalt, alle schienen nachdenklich und betroffen, besonders als ich erwähnte, dass ‚The Prophecy‘ ein Loblied auf Brian sei. Der Darbietung folgte eine kurze Diskussion über einige Streitpunkte. Manche der Anwesenden zollten mir offen Anerkennung, es gab aber auch deutliche Bedenken und Kritik; das eine hatte ich erhofft, das andere erwartet und in sogar stärkerem Maße befürchtet.

Bald darauf trat Scathach vor und erinnerte alle Anwesenden an einen bestimmten Schwur, den sie vor vielen Monaten geleistet hatten. Sie kündigte an, dass die Druidin Eadha etwas zu erzählen hätte, das nur Personen hören dürften, die diesen Schwur geleistet haben oder ihn jetzt leisten würden. Nachdem dieser Bedingung genüge getan war, begann Eadha zu sprechen.

Sie erzählte eine Vision, die verstörend war. Sie berichtete von Geräuschen, von Liedern, dem Herzschlag von Holz, vom Blubbern eines Kessels und dem Rinnen einer Träne. Sie sah sich selbst unter Wasser in einer Höhle und sah Hände, die alte Ketten zerrissen. Sie war dann an einem schwarzen Strand und konnte das Wasser nicht erreichen. Wolken am Horizont formten sich zu einer Frau, die auf sie zuraste und sie verschlang. Sie sah, dass in Cair Draig Ketten geschmiedet wurden. Danach sah sie wieder Hände in Ketten, die allerdings nicht zerrissen werden konnten.

Und schließlich sah sie, wie Menschen aus einem Schiff mit dem Zeichen der Meerjungfrau an einem Strand Menschen unter dem Banner eines Stierkopfes trafen und einander die Hand reichten.

Es schien klar, dass wir McDubh den McLeod helfen müssten. Als wir noch rätselten, was dafür zu tun sei, fielen nacheinander neun Personen in Trance, sprachen Worte und verloren danach kurz das Bewusstsein. Besorgt kümmerten sich manche um diese Personen, ich konzentrierte mich, um mir die Worte zu merken. Danach wiederholte Eadha in Trance das Gesprochene noch einmal.

Von edlem Metall sprachen die Worte, von Herz aus Holz und seiner Läuterung, von Takt und melodischen Worten, von nötiger Energie und reinem Leben, das dargebracht werden muss, und von meisterlichem Handwerk, von Eichenmisteln und ihrer Essenz, von aufrechter Intention und von Nichtleben, das wachsen könnte.

Sofort begannen Überlegungen und Diskussionen darüber, was diese Nachricht bedeuten konnte. Es schien, dass die Hohen eine Art Anleitung geschickt hatten, was zu tun war. In vielen kleinen Gruppen wurden die Worte interpretiert und Lösungen gesucht. Schließlich fassten wir in einer gemeinsamen Runde die Erkenntnisse zusammen und teilten Aufgaben zu.

Und so werden in den nächsten Wochen viele aufbrechen, um Informationen und Dinge zusammenzutragen und um Menschen und andere Wesen zu den gehörten Worten zu befragen. Andere werden versuchen, manches noch zu enträtseln, was in dieser Nachricht steckt und sich unserem Verständnis noch entzieht.

Obwohl allen die Wichtigkeit dieser Aufgabe bewusst war, gelang es dennoch, den Abend mit Liedern und in gelöster Stimmung ausklingen zu lassen. Denn zwei Dinge können wir McDubh gut: feiern und handeln. Und so werden dem heutigen Vergnügen morgen Taten folgen.

 

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