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Spielbericht Wintersturm III – Vertigo

von Martina Karger aka Alexandra Smollart, ehemals zweiter Maat von Captian Penelope Jones

Rückblickend ist ja alles gut gelaufen und die Mission war ein voller Erfolg – einmal abgesehen davon, dass ich dabei gestorben bin.
Und Smirnoff, unser Spelljammer.
Er hätte wohl doch kein rotes Shirt anziehen sollen – aber er hatte uns mit seinem Blitzstart immerhin in die Kristallspähre der Erztranszententen gebracht, bevor er von uns ging. Tapferer Mann!

Da kein anderes Schiff es bis hierher geschafft hatte, und keiner der Personen des Enterkommandos den Rang des Captains beanspruchte, übernahm ich also das Kommando über diese Mission: Es waren die vier Generatoren des Schutzschildes auszuschalten, sodass ein Angriff auf die Kernwelt der Erztranszendenten gestartet werden konnte.

Dafür, dass an Bord kaum jemand mit militärischer Erfahrung war, war ich mit der Disziplin und dem Einsatz der Mannschaft für unser Ziel durchaus zufrieden. Um unsere Reise zu ermöglichen, waren alle magisch und klerikal Begabten bereit sich auf den Spelljammer-Stuhl zu setzen, andere erlernten das Steuern des Schiffes oder beschäftigten sich mit den Maschinen und Reparaturen.

Sogar Lorelei, die Seele des Schiffes, erwachte und unterstützte uns in unserem Bemühen.

Für jeden der vier Generatoren fand sich eine Gruppe, die diesen durch Kampf oder Verhandlungen, durch Mut oder Geschick zerstören oder soweit umprogrammieren konnte, dass die Erztranszendenten nicht mehr darauf zugreifen konnten. Über die Art zumindest einer Lösung gab es zwar durchaus unterschiedliche Meinungen, doch darüber wurde rasch der Mantel des Vergessens gebreitet.

Lalas, ein Dunkelmantel, Zombies – alle Hindernisse konnten mit vereinten Kräften beseitigt werden. Aus Schiffswracks und einem verlassenen Gnomenschiff wurden Teile für die Reparatur der Bacharach herangeschafft, selbst mit dem Wortwitz von Piraten maß die Mannschaft sich, um weitere Materialien für unseren Kampf zu erhalten!

Mit der Hilfe eines ehemaligen Erztranszendenten konnten wir unser Schiff nach und nach so instand setzen und verbessern, dass wir eine gute Chance hatten lebend und kampftüchtig auf dem Zentralplaneten anzukommen.

Bis im Anflug auf den Feuerplaneten ein Saboteur zuschlug und unsere Konsole sprengte. Nur der brillanten Handhabung des Steuers verdankten wir, dass Schiff und Mannschaft nicht verbrannten.

Die Suche nach dem Saboteur beschäftigte uns lange, und nur durch Glück konnte er entlarvt werden, wurde aber von den Erztranszendenten wegteleportiert. Ironischer Weise war es jener der Mannschaft, der sich um die Sternkarten und die Navigation bemüht hatte. Das erklärte nun auch, warum die Oberste der Erztranszendenten uns eine Falle hatte stellen können, und deren Schiffe uns gefunden hatten.

Als wir beim Zentralplaneten ankamen, stieß auch die übrige Flotte wieder zu uns. Die Bacharach landete und die Mannschaft griff die Stellung der Obersten Erztranszendenten an, während über uns die Raumschlacht tobte. Mit höchstem Einsatz konnte die gefährliche Organisation der Erztranszententen geschwächt und in alle Winde zerstreut werden.

Abgesehen von der Kleinigkeit meines Todes kann ich also mit meinem ersten Kommando zufrieden sein.


Als ich die Rolle der Alexandra Smollart bekam, war ich nicht sicher, ob die Spieler mich als Captain bestätigen oder doch einen aus ihren Reihen für diese Aufgabe auswählen würden. Ich nahm mir aber vor, die Außenmissionen als Captain nicht selbst anzuführen, da ich fand, dass Entscheidungen dort von Spielern und nicht von mir als SNSC getroffen werden sollten.
Ich befürchtete, dass mir in den Wartezeiten auf dem Schiff langweilig werden könnte. Weit gefehlt!

Ich habe schon früh die Idee eines Schiffes im Festsaal der Wildegg erzählt bekommen, konnte mir aber trotz der Beschreibung nicht vorstellen, wie das aussehen sollte. Beim Aufbau am Donnerstag war am Abend schon klar, wie es werden würde, der Bug lag schon auf dem Boden, und langsam entstand ein Bild vor meinem inneren Auge. Als ich am Freitag dann das fertige Schiff sah, war ich sprachlos.

Ich habe sicherlich 70% der Live-Zeit an Deck verbracht und jede Minute davon genossen. Die Illusion, wirklich an Deck eines Schiffes zu sein, war so perfekt, dass ich die Stimmung unglaublich genossen habe. Während der Reisezeiten einfach am Steuer zu stehen und in den Weltraum zu schauen war unglaublich. Kein Wunder, dass die SC, denen ich das Steuern beigebracht habe, kaum Ablösung haben wollten (obwohl ich immer wieder selbstsüchtig gefragt habe).

Meines Erachtens war dieses Set (um mit Filmsprache zu sprechen) das beeindruckendste, das ich je bespielt habe.

Die mutige Vision der SL hat durch engagierte NSCs und SCs, die sich wunderbar auf das Setting eingelassen haben, magisches Leben eingehaucht bekommen. Dass die Küchencrew Weltraumwürmer, Katzenbraten, bunten Lala-Eintopf und „verschimmeltes“ Brot kunstvoll und köstlich zubereitet hat, hat die Illusion einer langen Schiffsreise mit beschränkten Nahrungsressourcen wunderbar abgerundet.

Martina Karger aka Alexandra Smollart
[Alle Fotos von Andi Lorenz]

 

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