Bericht Rael-2411-Ariochia Zakkharum

Das Land Zakkharum und seine angrenzenden Gebiete

Beschrieben, wie erfahren von Rael von Cyrsine im Jahr 224 bei seinem Besuch in der Welt von Ariochia. Dank sei dem Totengräber, der zur frühen Stunde bereit war, sein Wissen über die Lande zu teilen.

Das Land Zakkharum präsentiert sich zunächst als weite Sand- und Steinwüste, durch die nur wenige Menschen ziehen. Jene, auf die man trifft, sind in ihrer Aufmachung und ihrem Gemüt am ehesten mit den Bewohnern der verbrannten Lande zu vergleichen, auch wenn es sich hier durchgehend um Menschen handelt. Entlang der wenigen Flüsse und der Berghänge ändert sich die Landschaft und macht Platz für Gesträuch und vereinzelte Bäume und Palmen. Hier ist es auch, wo sich die meisten Kulturschaffenden niedergelassen haben.

Zentrales Element des Landes und seiner Bevölkerung ist der Glaube an das Totenreich, und wichtiger noch, der Weg dorthin. Im lokalen Glauben, muss sich jede Seele darauf vorbereiten, in das Nach-Leben einzutreten. Die Zeit, die einem gewöhnlichen Menschen dafür beschieden ist, erscheint nicht ausreichend, sodass sich ein Kult der Untoten etabliert hat. In diesem Zustand, so glauben die Zakkhariten, können sie die Erleuchtung erlangen, die nötig ist, um in das Totenreich einzugehen. Jene Erleuchtung ist es auch, die maßgeblich für den Herrscher (den Pharao) bestimmend ist. Nur jene Wesen, die den höchsten Grad (?) der Erleuchtung erlangt haben, können Pharao sein. Hier mischt sich in meinem Verständnis Mystic und profane Ausbildung, sodass es zumeist einer elitären Kaste vorbehalten bleibt, den/die Pharao(s) zu stellen. Das Auftreten mehrere Pharaonen führt im Normalfall zu blutigen Auseinandersetzungen, da jeder auf das „ultimative gottgleiche Recht“ beruft, das Land zu regieren. Dieser Zustand wird daher möglichst vermieden.

Anders als in vielen Totenkulten nimmt das Leben eine zentrale Bedeutung ein. Es ist den Herrschenden wohl bewusst, dass ein totes Land nicht regiert werden kann. Dementsprechend angesehen sind auch die Ämter, die sich mit Fruchtbarkeit und Leben befassen. Diese sind auch die einzigen, die von lebendigen Anwärtern wahrgenommen werden können, alle anderen werden durch Untote gehalten. Ein weiterer Unterschied liegt in dem Ziel der Bewohner Zakkharums, einen Zustand zu erreichen versuchen, in dem sie Leben/Unleben verlassen können- die Erleuchtung und damit das Ende ihres weltlichen Daseins.

Nach den Erzählungen des Totengräbers des lokalen Tempels leben die Untoten mit den Lebenden zusammen, pflegen Familienbande und Liebschaften auch zwischen den beiden Stufen der Gesellschaft. Dieser Aspekt wurde nicht weiter erörtert / konnte nicht verifiziert werden.

Neben dem Unterschied von Lebenden und Untoten finden wir hier viele Formen der Herrschaft, wie sie in den Ländern üblich ist. Der oberste Herrscher (Pharao) stützt seine Macht auf „göttliches Recht“ sowie vier Säulen aus Vasallen:

Militär (Heerführer, Schlachtenführer, Kommandanten, Soldaten)

Religion (Hohepriester, Erzpriester, Priester, Gläubige)
Mystik (Erzmagier, Sucher, Magier, Novizen)
Ordnung (Wesir, Gaufürst, Fürst) *
*die Ordnung bezeichnet die weltliche Verwaltung des Landes.

Als direkte Verbindung zum Totenreich (und damit „Stimme“ der Unterwelt) ist der Pharao die ultimative Gewalt im Land. Es scheint, als würde die Unterwelt selbst die Kraft der Priester speisen, ohne dass ein Gott direkt „verantwortlich“ wäre. [ Aspekt ist zu prüfen]

Die wirtschaftliche Lage des Landes wird als „stabil“ bezeichnet, wobei auch hier keine weitere Expertise erworben werden konnte. Es
durfte festgestellt werden, dass auch die einfache Bevölkerung wohlgenährt und gut gekleidet ist. Selbst die etablierten Sklaven sind als „Werkzeuge“ behandelt, die auch entsprechend gut „gepflegt“ werden. [Interesse an einer Änderung der Sklaverei generell bestehen nicht]

Konzepte, die in Zakkharum vertreten werden:

Jedes „Sein“ verfügt über einen lebenden Zustand (Chet) und einen untoten Zustand (Sah). Der Geist (Ba) ist mit der Welt der lebenden verbunden und lässt die lebenden die Welt erkennen, wie wir sie siehen. Der Geist (Schut) ist der Geist der Unterwelt, der es nach dem Tod des Körpers ermöglicht weiter zu existieren. Die beiden Geister bilden die Seele jedes lebenden/untoten Wesens. Ist einer der Geister nicht stark genug, kann keine Transition in den untoten Zustand (Sa) gelingen, und der wahre Name (Ren) der Person wird vergessen. Damit endet deren Existenz. Gelingt es aber, den Zustand des Untotes zu erreichen und darin Erleuchtung zu erlangen, wird der Zustand „Ach“ erreicht, in dem die Seele endgültig in das Totenreich wandert.

Tiergeister

Neben dem weit verbreiteten Totenkult finden auch Tiergeister Anbetung- speziell in der Crypta und in einigen Symbolen werden diese versinnbildlicht. Sie sollen die mit ihnen assoziierten Fähigkeiten stärken, wobei mir zur gegebenen Zeit keine Definitionen vorliegen.

Chroniken eines Ritters – „Ein Ende … ein Anfang“

Die Tage des offenen Lernens in der Akademie Elanorium sind vorbei. Wir sind mit dem Schiff „Midnight“ auf dem Weg nach Zakkharum, und ich habe nun Zeit, die letzten Ereignisse zu überdenken und niederzuschreiben.

Während der Reise von Tundara führte ich viele Gespräche mit Flamme über Selune, Te’Masâth und den Glauben. Schon in den ersten Gesprächen spürte ich, wie ein Teil meines Herzens, den ich lange hinter einer Mauer verborgen hatte, wieder zu schlagen begann. Mit jedem weiteren Gespräch bekam diese Mauer Risse, bis sie schließlich zusammenbrach und mir bewusst wurde, was mir die letzten Jahre gefehlt hatte. Auf die Frage, ob es möglich sei, sowohl dem Orden als auch Selune zu folgen, brachte mich Flamme zu einer Weggabelung und meinte, ich müsse mich für eine Richtung entscheiden. Die nächsten Tage verbrachte ich damit, meinem Kopf die Entscheidung des Herzens näher zu bringen. Der Orden war lange Zeit der Mittelpunkt meines Lebens und hat mich gefördert und gefordert. Doch als ich ohne eigenes Zutun ausgewählt wurde, kam die Erinnerung schnell zurück, und ich erkannte, dass der Glaube sehr wichtig für mich war und ist. Daher entschied ich mich, den Scheibenkreuzorden zu verlassen.

Unsere nächste Aufgabe, einen Teil des Weltenbaumes zu beschaffen, führte uns aber zuerst noch in ein Gebirge. Wir folgten tagelang unseren Hinweisen, bis wir einen seltsamen Ort fanden, der die Heimat von knapp einem Dutzend Menschen war. Sie waren überrascht, aber freundlich. Wir erklärten ihnen unser Anliegen, und sie wollten uns unterstützen, hatten jedoch alle eine Empfindlichkeit gegen Magie. Wir suchten einen Teil des Weltenbaumes, der alles Mögliche sein konnte – ein Ast, ein Kieselstein, eine Blume – und wollten ihn magisch suchen. Ihre Empfindlichkeit stellte uns vor Herausforderungen, denn in dieser Zone war es nicht möglich, Magie oder klerikale Wunder zu wirken. Diese Menschen hatten sich hierher zurückgezogen, weil sich diese Zone ausbreitete. Wir verbrachten viele Stunden damit, ihnen die Gefahr dieser Ausbreitung zu erklären. Nach unzähligen Besprechungen erlaubten sie uns, den Grund der Zone zu erforschen und eine Lösung zu finden, um die Zone stabil zu halten.

Wir studierten alle Aufzeichnungen und Pläne und fanden heraus, dass eine Gerätschaft aus mehreren Kristallen der Grund war. Die Idee war, dieses Gerät auszuschalten, die Kristalle neu zu ordnen und dann wieder einzuschalten. Diese Pause wollten wir nutzen, um das gesuchte Teil des Weltenbaumes magisch zu suchen. Der Plan schien ungefährlich und gut durchdacht, also schalteten wir die Gerätschaft ab. Ein Dämon manifestierte sich, denn einer der Bewohner hatte einen Pakt geschlossen und sich in diese Zone geflüchtet. Wir vernichteten den Dämon, aber der Mensch, der seiner Gruppe nicht die Wahrheit gesagt hatte, wurde verbannt. Wie geplant, fanden und bargen wir das gesuchte Teil während der Pause. Danach ordneten wir die Kristalle neu und aktivierten das Gerät wieder, wodurch eine stabile Zone ohne Magie und klerikales Wirken entstand. Ich habe absichtlich keine Teilnehmer der Suche namentlich erwähnt, da wir gebeten wurden, den genauen Ort der Zone nicht bekannt zu geben.

Nachdem wir diesen Ort verlassen hatten, machten sich Flamme und ich auf den Weg in den Drachenrücken zum Scheibenkreuzorden. Ich hatte den Orden bereits schriftlich über meine Absicht informiert und wurde nur noch in den öffentlichen Bereich des Ordens vorgelassen, wo ich Matilda, einer Ordensritterin, mein Scheibenkreuz und meinen Wappenrock übergab. Meine persönlichen Gegenstände wurden mir im Gegenzug übergeben, ich verabschiedete mich und verließ die Ordensburg. Ich weiß, dass Matilda meine Entscheidung nicht verstehen kann, aber ich bin nicht böse auf sie und wünsche ihr alles Gute für ihre Zukunft.

Flamme und ich machten uns dann auf den Weg zu den Tagen des offenen Lernens in der Akademie Elanorium. Ich nutzte die Tage für viele Gespräche mit Flamme, und mit jedem Gespräch wurde mir bewusster, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Kurz vor der Akademie kehrte ich in eine Taverne ein und traf dort auf viele bekannte Gesichter, die wie wir auf dem Weg zum Elanorium waren. Es war das erste Mal, dass mich meine Freunde und Bekannten ohne Wappenrock sahen, und die meisten fanden meine Entscheidung spannend. Nur Kyra fand, ich hätte den Orden verraten, und ließ mich einfach stehen. Auch ihr nehme ich es nicht übel, sie war und ist immer ehrlich, und das schätze ich sehr an ihr und zähle sie immer noch zu meinen Freunden. Es waren auch Besucher aus Regenumsolis vor Ort, und wir fanden zwei Steckbriefe – einen für Sean Ballentin und einen für Flamme. Kurz nachdem wir in der Taverne angekommen waren, erschien durch ein Portal eine Delegation aus Zakkharum. Sie boten uns ein weiteres Teil des Weltenbaumes an und baten uns im Gegenzug um Hilfe. Ein Bereich ihres Landes war seit Wochen nicht mehr erreichbar, und auch ein Heer aus Untoten, das in Zakkharum üblich ist, kam nicht mehr zurück. Man ersuchte uns, den Vorfall zu untersuchen und versprach pro Mann 4 Gold. Sollten wir das Problem lösen können, sollte es nochmal 4 Gold als Belohnung geben. Es fanden sich schnell viele Freiwillige, und Kira und Quenya übernahmen die Verhandlungen und werden vor Ort die Führung der Gruppe übernehmen.

Der Abend verlief sonst sehr angenehm, und am nächsten Morgen brachen wir zum Elanorium auf. Ich wurde vom Kapitän Lazarus eingeladen, die Reise in einem Luftschiff, einem Spelljammer, zur Akademie zu reisen. Es war das erste Mal, dass ich auf einem solchen Luftschiff war, und ich muss gestehen, es hat wirklich Spaß gemacht. Ein Teil der Mitreisenden verließ bei der Akademie das Schiff, und der Rest flog voraus nach Zakkharum.

Ich genieße die Tage des offenen Lernens sehr, denn es ist wie früher als Kind. Man fühlt sich aufgehoben, wird umsorgt, und alles, was man tun muss, ist lernen. Es sind drei Tage der Ruhe und Erholung, auch wenn ich wieder zu einer Prüfung, der zweiten in meiner Klasse, angetreten bin und bestanden habe. Ich darf nun den Titel „Belator“ führen.

Neben den vielen wunderbaren Vorträgen und Übungen hatte ich das große Privileg, zwei besondere Stunden mit Merl und Kaleeya verbringen zu dürfen. Merl nahm sich viel Zeit und Geduld und zeigte mir, wie man Artefakte auch ohne magische Fähigkeiten erkennen kann. Kaleeya half mir bei der Suche nach meinem Seelentier. Doch wir fanden, wie ich finde, etwas viel Schöneres. Sie mischte ihre Karten und bat mich, drei zu ziehen. Meine erste Karte zeigte einen Baum, und ich sah darin natürlich unsere Hauptaufgabe. Die zweite zeigte einen Menschen, der von innen heraus leuchtete. Wir waren uns einig, dass dies zeigt, dass ich mich wohlfühle und dass sich auch meine Seele gut fühlt. Die dritte Karte zeigte einen Vollmond. Während des Gesprächs mit Kaleeya sahen wir uns die erste Karte noch einmal an, und sie machte mich auf das Haus aufmerksam, aus dem der Baum wuchs. Die Karte zeigte einen Steinrand, von dem aus man das Haus und den Baum sah. Auch diese Symbole passten sehr gut, denn ich habe die Ordensburg im Gebirge verlassen, und Kaleeya meinte, ich komme nach Hause.

Mit diesen drei Karten im Kopf und der bestandenen Prüfung reise ich nun ruhig und voller Erwartung mit Quenya und den anderen in Richtung Zakkharum.

Chroniken eines Ritters – „Die Reise nach Tundara“

Was als normales Abenteuer begann, wurde für mich zum bedeutendsten meiner Laufbahn. Es hat mir gezeigt, wofür es sich zu kämpfen lohnt und mich an eine Weiche meines Lebens gebracht. Aber alles der Reihe nach…

Alles begann vor vielen Monden, als Claudio eine menschliche Seele aus einer Zwischenwelt rettete und zurück auf Ariochia brachte. Wir fanden heraus, dass der Köper der armen Seele in Tundara sein sollte, und so machen wir uns einfach auf den Weg. Es gab mehrere Reisegruppen mit dem gleichen Ziel. In meiner Gruppe waren Flamme, Merl, Kaleeya, Laani, Aristachos, Siggi, Vladov, Glimmer, Annabelle Kleeblatt, Samuel Szarr und Iris von Tethyamar. Wir nutzen die Zeit und besuchten gleich noch einige andere Ziele am Weg, die uns interessierten.

Die ersten Stunden und Tage in Tundara waren sehr angenehm. Kaleeya stellte uns immer den jeweiligen Wolfsrudeln vor und so kamen wir sicher und zügig voran. Doch je näher wir unserem Zielort kamen, desto häufiger hatten einige von uns das Gefühl, verfolgt oder beobachtet zu werden und sie fühlten auch eine gewisse Anspannung, bzw. eine aufkommende Gefahr.

Je näher wir unserem Ziel kamen, desto heftiger wurden diese Empfindungen und dann hörten wir auch schon Kampflärm. Vor der Ruine, die unser Ziel war, kam es zum Kampf mit Seuchendämonen, die in nicht Untoten nicht unähnlich waren. Wir konnten den Vorhof recht schnell sichern und dann bekamen wir die Information, dass Dämonen bereits in der Ruine waren und sich der Hausherr im 2. Stock verschanzt hatte. Also bildeten wir eine Truppe und kämpfen uns Stück für Stück nach oben. Im 2. Stock fanden wir dann einen großen Saal, in dem ein furchtbarer Geruch vorherrschte. Darin befanden sich Dämonen und ein Artefakt, das sie immer wieder aufstehen ließ. Es gelang uns, dieses zu zerstören und damit verschwanden die Dämonen – fürs erste.

Danach wurden wir dem Hausherrn, einem jungen Werwolf, vorgestellt. Dieser war durch die vielen und zum Teil doch sehr gut bewaffneten Leute etwas überfordert, sprach uns aber allen das Gastrecht aus.

Im Laufe des Abends fanden wir heraus, dass der aktuelle Hausherr und Rudelführer den frühere aus der Burg geworfen hatte und dieser nun im Wald vor der Ruine lebte. Auch zeigten Untersuchungen, dass es einen Raum gab, aus dem Laani kindliche Emotionen spüren konnte. Im Stock darunter gab es außerdem einen Spiegel, der eine Art magisch verschlossene Türe darstellte. Die Frage war nur, ob diese uns draußen oder etwas anderes drinnen halten sollte.

Wir fanden auch recht schnell heraus, dass der Körper, den wir suchten in einem Labor, hinter einer magischen Barriere, zu finden war.

Aufgrund der vielen handelten Personen erfolgten dann sehr viele Handlungen parallel, die mir zum Großteil nur berichtet wurden. Es gelang, den Körper mit der Seele zu verbinden und Linnea wieder ins Leben zurückzuholen. Bei ihrer Befreiung wurde auch eine junge Frau namens Asha gefunden. Sie hatte sich um den Schutz Linneas gekümmert und dabei einen großen Fehler gemacht. Um Linnea besser schützen zu können, ging sie einen Pakt mit einem Dämon ein, der uns dann auch noch einen Besuch abstatten sollte. Es stellte sich auch heraus, dass es an diesem Ort Geister von Verstorben gab, denen der Weg in die Zwischenwelt nicht mehr möglich war. Dann erschien „das Ende“, der Hüter der Zwischenwelt, der uns erklärte, er könne seine Welt nicht mehr schützen und uns um Hilfe dabei ersuchte. „Das Ende“ führte einige Leute zu einem alten Schrein, bei dem nach einiger Zeit eine Elfe erschien. Anfangs war sie sehr schwach, doch sie erzählte, dass sie eine Göttin sei und sich vor langer Zeit gegen ihr Volk gestellt und sich für die Menschen entschieden habe. Sie berichtete auch, dass sie „das Ende“ kannte und wisse, wie wir ihm helfen könnten. Einige von uns beschlossen, die alten Gebete der Elfengöttin zu sprechen und man konnte sehen, wie sie mit jedem Gebet an Kraft und Stärke gewann. Es wurde offenbart, dass die sterblichen Überreste „des Endes“ nie wirklich eingesegnet worden waren und sich immer noch vor der Burg befanden. Wir entschlossen uns, diese Einsegnung vorzunehmen. Doch kaum hatten wir damit begonnen, kam es zu Angriffen von Schattendämonen.

Es stellte sich heraus, dass die Dämonenprinzessin „Pandora“ diese Schatten geschickt hatte, um die Seele einzufordern, mit der sie vor vielen Jahren ein Pakt eingegangen war. Als es ihr gelang, Asha zu fangen, machte sie weiter Jagd auf Linnea. Das, was sie am Meisten begehrte, war der Schlüsselschädel, der die Macht über die Zwischenwelt und den Zugang zu ihr in sich trägt. Pandoras Plan war es, Linnea gegen diesen Schädel zu tauschen.

Wir schafften es, den Dämonenangriff abzuwehren und die Einsegnung des Grabes erfolgreich zu Ende zu bringen. Zwischenzeitlich kam es auch immer wieder zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Rudeln. Sobald Freunde in diese Auseinandersetzungen involviert waren, standen bewaffnete Truppen zum Schutz bereit.

Es kam, wie es kommen musste: Pandora erschien wieder und schaffte es, Linnea unter ihren Einfluss zu bringen. Sie stellte uns vor die Wahl: Wir konnten ihr den Schädel auszuhändigen oder sie würde Linnea und uns vernichten. Sie gab uns 4 Stunden Bedenkzeit. Sobald sie wieder verschwunden war, begannen wir einen Plan zu entwickeln, um weder den Schädel noch Linnea aufgeben zu müssen.

Es wurden folgende Teams gebildet:

  • Ein Team bestehend aus 6 Klerikern, die ein Ritual erarbeiteten, um die Dämonenprinzessin zu bannen.
  • Flamme organisierte eine Gruppe bestehend aus ihm, Merl, Kaleeya, Prior Emygdiur, Liu Xiao, Ravif Benujarav
  • Die Aufgabe der Krieger war es, den Schutz der Kleriker sicherzustellen und den Kampf ins Zentrum zu lenken. Dies wurde von mir koordiniert.
  • Die Heiler waren unterstützend dabei, um all jene Verwundete zu verarzten. Ihr Lager wurde durch Aristachos Kerze der Friedfertigkeit geschützt.
  • Die Dämonenprinzessin sollte so sehr geschwächt werden wie möglich – dies war die Aufgabe der Magier.
  • Da es wichtig war, dass Pandora ins Zentrum des Geschehens gelockt werden konnte, sprachen sich drei Mutige Kämpfer ab, um dies zu ermöglichen.
  • Diese „Lockvögel“ mussten selbstverständlich geschützt werden – drei Freiwillige des Orden „Regnum Solis“ meldeten sich hierfür.

Der Plan war: Die Kleriker bilden ein möglichst großes Sechseck, erzeugen darin ein Feld voller klerikaler Energie und ziehen dieses dann immer enger zu, bis sich nur mehr Pandora darin befindet und gebannt werden kann. Jedem Priester wurde ein Kämpfer zur Verfügung gestellt, der dafür sorgen musste, dass der ihm Zugeteilte so lange überlebt, bis das Feld aufgebaut ist. Es gab 4 Kleriker, die bis zum Ende Teil des Rituals bleiben mussten. Einer davon war Flamme. Ich wurde als sein Beschützer ausgewählt. Er leitete das Ritual und ich hatte neben seiner Bewachung noch die zusätzliche Aufgabe, die Krieger im Fall des Falles zu koordinieren. Meine Stellvertreterin war Kyra. Wir bereiteten alles vor und kurz vor Ablauf der Zeit, die Pandora uns gegeben hatte, verteilten wir uns wie ausgemacht um den Kampfplatz. Kurz vor der Schlacht ersuchte ich Flamme um die Weihe meines Schwertes. Er sah mich an und meinte „Ich habe etwas Besseres für dich“. Dann zog er eines seiner Schwerter und überreichte es mir mit den Worten: „Das ist Corris Schwert. Führe es mit Ehre und Gewissen.“ Ich war von diesem Vertrauensbeweis mehr als überwältigt. Es war das Schwert jenes Engels von Selune, den ich auf Ayvorra kennen lernen durfte.

Kurz danach erschien Pandora und der Kampf begann. Es kamen immer wieder Wellen von Dämonen auf die Priester zu aber alle Kämpfer hielten die Stellung. Soweit ich es sehen und verfolgen konnte, lieferte sich Craven einen epischen Kampf mit der Dämonenprinzessin, aber auch der Rest von uns tat, was getan werden musste. Die Priester zogen den Kreis enger, die Magier und Cravens Truppen schwächten Pandora gemeinsam mit jedem Hieb und jedem Spruch, bis sie plötzlich zusammenbrach und sich ein schwarzes Loch öffnete und uns hineinzog. Ein Teil unserer Gruppe fand sich plötzlich auf einer Dämoneneben wieder und wurden von Dämonen zum Zweikampf gefordert. Ich wurde von einem in Plattenrüstung mit einem Schwert von der Länge eine Hellebarde, zum Duell gefordert. Dieser Dämonen verfügte über unglaublich Kraft und Beweglichkeit, denn er führte dieses „Schwert“ mit Leichtigkeit und seine Treffer hatten die Wucht eines Steinschlages. Nur Dank meiner „Türe“, wie ich meinen Schild immer liebevoll nenne, und der Gaben von Selune war es mir möglich, diesen Kampf für mich zu entscheiden. Die gefallenden Dämonen standen nach einigen Augenblicken wieder auf und forderten den nächsten. Wir halfen uns gegenseitig und verbanden unsere Wunden mehr oder weniger gut. Während die Krieger Duelle kämpfen, versuchte Merl gemeinsam mit anderen ein dämonisches Artefakt zu zerstören. Als dies gelungen und genug Duelle erfolgreich gefochten worden waren, begann diese Ebene zu schrumpfen und plötzlich waren wir alle wieder im Hof in der Burg der Werwölfe. Dort erfuhren wir dann, dass es unterschiedliche Ebenen gab und jede Gruppe andere Aufgaben lösen musste.

Wir konnten Pandora bannen, Linnea beschützen und auch Asha von ihrem Pakt und aus ihrem Gefängnis befreien. Den restlichen Abend verbrachten wir damit, die Wunden zu heilen und uns die Vorkommnisse der unterschiedlichen Ebenen zu erzählen.

Neben all dem Trubel und der Freude begannen sich in mir die Fragen zu formen, warum mich Selune ausgewählt hatte und ob die Begegnung mit Corris doch kein Zufall, sondern ein Hinweis des Schicksals war und ob die Göttin, nun durch ihren Hohepriester, die Türe zu ihr für mich geöffnet hat.