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Wintersturm III: Gedanken einer Dämonenjägerin

… Nichts ist besser als eine ordentliche Jagd. Alleine wird man losgeschickt, das Ziel klar vor Augen, die Gedanken bei der Sache und alle Sinne auf die Spur gerichtet. Die Jagd alleine ist mit Abstand die reinste Form, um den Ahnen nahe sein zu können und jede Jägerin bevorzugt es den Widersacher für sich in Anspruch nehmen zu können. Kurz bevor man sich auf den Gegner stürzt, beginnt es… die Sinne die einem hergeführt haben überfluten den Geist und es gibt nur mehr schwarze und weiße Töne zu sehen, außer die Spur und die Aura derer man gefolgt ist. Diese bildet sich in dem Rot ab, dass das Leben selbst darstellt. … Die Nerven werden mit Blitzen penetriert … Und der Singsang der Ahnen beginnt … Das Messer wird gezückt, die Oberfläche für sie geöffnet und derselbe Rotton mischt sich in die Szenerie … Worte so uralt und mächtig, drängen sich aus den Tiefen der Kehle und mit einer kurzen Bewegung umklammern sich die Farben, werden zueinander geführt und verschmelzen … ziehen sich an … nur damit am Ende eine Tiefe Gewissheit entsteht … SIEG!

Wie also war es dazu gekommen, dass ich mich in einer wahnsinnigen Mischung aus Kriegern, Zauberern, Gelehrten, Technikern, Alchemisten, Wahrsagern, Dieben, und so manch anderem Gesindel befunden habe… Wann ist es mir passiert, dass ich mich einer ganzen Gruppe von unterschiedlichem Geblüht entstammenden Wesen, wie Menschen, Zwerge, Elfen, ORK!, Werwesen und Mischlingen angeschlossen hatte, welche auf einem verdammten Holzschiff durch das Weltall reisten. Angetrieben von einem sogenannten Spelljammer, der offensichtlich die magisch begabten an Kraft beraubte, damit dieses vermaledeite Schiff fliegen konnte. Ich muss wohl betrunken gewesen sein, dass ich für so ein Himmelfahrtskommando zugesagt hatte.

Aber wie schon des Öfteren, hieß die Grundbotschaft: „Wir müssen in die Scheiße rein, damit wir die Welten retten können!“

Probleme wo man hinsah. Ein ramponiertes Schiff, wo gleich ganze Systeme ausgefallen waren. Meteoriten, die mit den eigenen Waffen abgewehrt werden mussten, bis endlich die Schilde wieder funktioniert hatten. Außenmissionen auf Planeten, die den Elementen zugehörig waren, mit den dementsprechenden Gefahren. Golems als verdammt gefährliche Gegner. Ein verlassenes Goblinschiff, wo ich Kaffee aus einer Miniaturtasse getrunken habe und nicht geschrumpft bin! Und dann diese Lalas!, die mir den letzten Nerv raubten. Und so viele Gefahren mehr…

Man möchte meinen das hätte schon ausreichend sein können, aber nein… Aus den eigenen Reihen gab es einen Saboteur und leider war mein Messer nicht schnell genug. Dann hieß es wieder Schiff zusammenbauen, fast von vorne beginnen … um die Ersatzteile mit Piraten kämpfen (nicht wie erwartet mit Waffen, sondern mit Wortgefechten) und dann noch sich die Luft mit einem anderen Schiff teilen, wo nur Untote zu Hause waren. Verflucht haben die gestunken! Und dann noch diese bescheuerte allesfressende Rätseltruhe… ich hasse Rätsel!

So viele Missstände und trotzdem haben wir es geschafft. Ich gestehe durchaus dem Einen oder Anderen zu, dass Wissen und Teamwork uns zum Erfolg geführt haben, doch auch eine mächtige Portion Glück die uns den Allerwertesten gerettet hat.

Und dann stehst du am Ende an Deck und betrachtest das Weltall, welches dir in seiner atemraubenden Schönheit dargeboten wird. Und der Krieger neben dir beginnt zu schwärmen, wie abenteuerlich es nicht wäre alle Welten zu bereisen. Mit diesem Schiff und den fähigen Personen an Bord, nistet sich unerwartet der Gedanke einer Gemeinschaft ein, mit der du weiterreisen möchtest.

Überraschend und gnadenlos packte mich Wehmut und Angst zugleich und kroch mir den Rücken hoch, denn da war das Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist. So viele Welten vor mir, wo der Keim des Hasses wieder auferstehen kann, wo sich Bestien auf die Lauer gelegt haben und nur darauf warten, dass du dich der friedlichen Illusion hingibst…

Sollen sie nur kommen! Ich bin bereit und meine Waffenbrüder und –schwestern auch!

Einfach nur: „Oh mein Gott!“

Wie ein ganzes Team sich einfach um alles gekümmert hat und an alles Gedacht hat. Die Lokation ist ja schon von sich aus der Wahnsinn, aber dann ein Schiffsdeck im großen Saal aufzubauen und die Welt die bespielt wird mit grandioser Liebe zum Detail zu schmücken, mir ist die Spucke weggeblieben.

Ein großes Lob an die Orga die immer für jeden da war, sich Zeit für jede Frage genommen hat und den Spielfluss so spannend gestaltet hat. Auch war der Plot umwerfend! Egal wo man hingesehen hat, gab es Möglichkeiten Spielspaß zu genießen.

Und natürlich die wunderbaren NSCs die sich für nix zu schade waren, die Welten belebt haben und sich in unglaublich viele Rollen gewagt haben. Wie oft ihr uns im Kampf gegenübergestanden habt und selbst die Kälte ertragen habt, wenn wir unschlüssig waren. Ihr seid meine Helden.

Tja und zur Küche kann ich nur sagen: „Pfui, pfui, pfui! … Egal was ich mir zu Essen genommen habe, es hat unglaublich widerlich ausgesehen. Und trotzdem hat alles super lecker geschmeckt! Ich danke euch für ein tolles Spiel in der Küche und auch hier der Liebe zum Detail, auch wirklich jedes Essen verdorben oder grauslich aussehen zu lassen.

An alle Spieler die mit mir in Interaktion getreten sind, kann ich mich auch nur bedanken. Es waren alle so schön Intime und jede Person hat ein grandioses Charakterplay abgeliefert. Danke dass mich der Eine oder Andere an meine Grenzen gebracht hat und ihr mir so ein schönes Spiel geboten habt.

Ich freu mich schon auf das nächste Mal!

Jacky Stagl aka Kyra Obscura aus dem Ordo Lydea

(alle Fotos von Andi Lorenz)

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