Vom Weltraum, mit seinen unendlichen Weiten, bis zu weit, weit entfernten Galaxien – das alles lässt sich in LARPs erleben, die in Science-Fiction Genres angesiedelt sind.
Von Filmen, Fernsehserien oder auch Roman- und Rollenspiel-Genres inspiriert, erlauben diese Spiele das eintauchen in „bekannte“ Szenarien – allerdings diesmal als Darsteller und Gestalter der Handlung. Und diese Mischung aus dem Zurechtfinden in einer vertrauten fernen Zukunft, gepaart mit dem hautnahen Erleben der Fremdartigkeit eröffnet neue Möglichkeiten. Die Rassen und Charakterklassen in diesen Welten (z.B. Klingonen in Star Trek oder Jedi-Ritter in Star Wars) haben eigene Stereotype, die sich gut in die Handlung integrieren lassen und die eine Menge an humorvoller bis atemberaubend spannender Interaktion erlauben. Die Handlungen, so es sich nicht um „Tavernen“ mit einem lockeren Aufeinandertreffen der Charaktere handelt, sind oft episodisch gestaltet und eignen sich gut für das kontinuierliche Spiel von Charakteren, so das von den Spielern gewünscht wird.
Bei diesen Spielen werden gerade an Kostüme, Props und Masken oft hohe Anforderungen gestellt. Da die Settings in der Regel gut bekannt sind weiß jeder, wie ein Klingone oder ein Lichtschwert auszusehen hat. Das stellt für die Spielleitung oft größere Herausforderungen dar als für die Spieler. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich der Aufwand immer lohnt und das Eintauchen in die fremden Welten dadurch intensiviert wird. Da Technik und ihre Möglichkeiten (je nach Setting) ein integraler Bestandteil des Spiels sind, müssen diese durch eigene Regeln definiert werden, welche über die Verwendung in historischen oder Fantasy-LARPs hinausgehen. Für die meisten der gängigen SF-Genres sind diese bereits erprobt und können von erfahrenen Spielleitungen erfragt werden. Ein sehr schönes Beispiel ist eine begeisterte Gruppe, die ihre eigene Brückensimulation für ein Raumschiff im Star Trek Setting entwickelt hat. Dort können die unterschiedlichen Posten besetzt werden und es gibt Abhängigkeiten von den Interaktionen andere Spieler mit der Technik.
Gerade Cross-Over Settings – also Spiele, bei denen zwischen Settings gewechselt wird – sind ideal im SciFi-Umfeld angesiedelt. Wenn ein Raumschiff einen neuen Planeten entdeckt, so kann dieser gut und gerne im Mittelalter sein, eine andere hochentwickelte Technologie mit bisher unbekannten Rassen aufweisen, oder auch fantastische Settings wie Steampunk oder klassische Fantasy bedienen. Der Reiz hierbei ist das charaktergetreue Ausspielen einer neuen Erfahrung für die Charaktere, die hier aufeinandertreffen. Ein anderes gelungenes Beispiel ist das Firefly-Setting, das in sich selbst Elemente von Science-Fiction und Wild-West vereint.
In Österreich werden regelmäßig Spiele und Tavernen im Star Trek Setting („Raumschiff Enterprise), dem Star Wars Universum und Shadowrun angeboten. Das Alien-Setting wurde aber bereits genauso erfolgreich bespielt wie undefinierte Zukunfts-Szenarien, die durch die diversen Spielleitungen selbst entwickelt wurden. Auch speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtete Spiele und Tavernen werden angeboten.
Ich habe einige Kollagen aus SF-Spielen der letzten Jahre hinzugefügt. Wir freuen uns, wenn auch andere Ihre Erfahrungen und Bilder mit uns hier teilen. © Ralph Schimpl
[SLGF id=4934]