Dalriada – Schicksalsschmiede

Ganz verdutzt sieht man die Füchse gierig zum Hof schauen, die Lefzen leckend durchsuchen sie den Hühnerstall und
finden heute wohl keine Beute vor. Leer ist der Stall und leer ist die Stube.
Wo man gestern noch die Stimme des Hofbesitzers über die Felder schallen gehört hat und die Kinder lachen, ist außer
dem Summen der emsigen Bienen, das zwitschern von Amseln und Spatzen, das leise Plätschern des Baches und dem
Quaken der Frösche nichts zu hören. Fast geisterhaft liegt die Wirtschaft vor einem und ein vages Gefühl von Achtsamkeit
und unheilvoller Vorahnung wird dem Beobachter den Nacken nach oben kriechen, wo sich die feinen Härchen aufstellen
und es einem schütteln wird.
Es sieht so aus, als hätte man von heute auf Morgen die Sachen gepackt und wäre schnellen Schrittes auf und davon.
Die idyllische Szenerie wird auf einmal von Fußgetrampel und dem Klang von Pferden durchschnitten und so mancher
Vogel entflieht der herantrabenden Truppe. Noch bevor auch nur einer dieser Störenfriede zu sehen ist, hört man deutlich
eine Stimme: „Ich sage dir doch, dass ich mich bereits gestern Abend darum gekümmert habe einen Boten loszuschicken,
der den Hof auf Geheiß der Königin räumen hat lassen, dann brauchst du mir nicht seit Stunden in den Ohren liegen, dass
du dort alles auf den Kopf stellen wirst um den Hof zu sichern. Mir ist schon klar, dass wir alle die Augen offenhalten
müssen!“ … „Und ja die Dienerschaft die wir mitgenommen haben, haben einen Schwur abgelegt! Somit werden wir zu
Essen und Trinken haben und müssen uns nicht selber bekochen.“ … „Und nein, ich gedenke nicht unsere letzten
verbliebenen Lastenponys dem Drachen zu verfüttern, außer es gibt keine andere Möglichkeit.“ … „Apropos Drache, wir
müssen bei unserem Angebot vorsichtig vorgehen und …“
Die letzten Worte sind nicht mehr zu hören, denn es ist als hätte sich der Redner besinnt nicht so laut über geheime Dinge
zu sprechen und verschluckt werden sie von den Geräuschen des Waldes und der Wiese.
Langsam schält sich ein Wassertropfen von der Decke. Der Fall bringt die ihm umgebende Luft leicht zu Beben und kaum
hat er die Pfütze zu seinen Füßen erreicht, ist der Klang von flüssigen Kristallen zu hören. Die Luft schmeckt für einen
Bruchteil eines Momentes nach Freiheit und wird gierig aufgesogen. Niemand sonst könnte diese feinen Nuancen
unterscheiden und würde sie gleichzeitig lieben und hassen zugleich. Und da kommt schon der nächste Tropfen
herangeeilt und wird einerseits herbeigesehnt und andererseits verflucht.
Doch dieses Mal ist mehr Bewegung zu vernehmen, jedoch kommt diese eindeutig nicht von diesem Ort. Menschen sind es
die an der Oberfläche ihr Werk vollbringen, doch sind es nicht die Bauern, die würden sich nicht so nah heranwagen.
Ein tiefes grollen entkommt der Kehle und es drängt sich eine Frage auf: „Werde ich heute jemanden zum Spielen
bekommen?“

Einladungsspiel von Jogi, Jacky und Julia.